Reisen und Hobbies von Dr. Wilfried Sauer
Die bunte Welt des Dr. Wilfried Sauer




»Ausdauer wird früher oder später belohnt
– meistens aber später.«

Wilhelm Busch (1832 – 1908)



»Man kann viel,
wenn man sich nur recht viel zutraut.«

Alexander von Humboldt (1769 – 1859)

 



DAS STUDIUM
Beginn des Medizinstudiums in München: Ich weiß noch genau, wie der erste Tag in München verlaufen ist. Ich hatte keine Ahnung vom Studium und bin in der Pettenkofer Straße an einen freundlichen Kommilitonen geraten, der mir ein bisschen erklärt hat, wo die Sache langgeht. Ich habe dann auch bald ein Zimmer gefunden, das damals wie folgt ausgeschaut hat: Zimmer ca. 8 qm, Bad war bei den Vermietern, Kochstelle war ein einflammiger Gaskocher, Kühlschrank gab es ohnehin nicht, Damenbesuche auch verboten, so dass ich bald beschlossen habe, auszuziehen.

Die Zeit des Studiums und die Zeit in der Studentenstadt Freimann war sicherlich die schönste Zeit meines Lebens. Ich hatte Geld von zu Hause und erfreulicherweise auch ein Stipendium, womit ich über die damals enorme Summe von DM 1.200,00 verfügte, und das alles bei einer Miete von DM 90,00 und Kosten für Essen und Trinken, vielleicht nochmals DM 100,00, so dass ich absolut wohlhabend war. Ich habe zu der Zeit relativ viel gearbeitet. Es gab damals wenig Baustellen im Norden von München, bei denen ich nicht mitgearbeitet hatte.

Mir war von Anfang an klar, dass ich die Ausbildung für Orthopädie anstrebte, aber das war damals nicht so einfach mit den Assistenzstellen. Dies ging eigentlich nur über Beziehungen oder auch mal ganz ausnahmsweise über die eigene Person. Ich habe auf jeden Fall erst eine Stelle als Medizinalassistent antreten müssen. Dazu braucht man ein halbes Jahr interne Medizin und ein halbes Jahr Chirurgie. Interne Medizin im Krankenhaus München-Oberföhring (das heute nicht mehr existiert) und Chirurgie in Eichstätt, wo ich aufgrund des großen Personalmangels richtig viel dazu gelernt hatte. Danach 2 Jahre Unfallklinik Murnau, wo erfreulicherweise der Gleiche Zustand herrschte und dadurch viel Möglichkeit war, seine jungen Kräfte auszubauen. Danach 2 Jahre Neurochirurgie mit allen operativen Möglichkeiten, so dass ich zu einer großen Anzahl von Bandscheiben-OP´s kam. Danach 2 Jahre Sporttraumatologie Rechts der Isar, wo vom Wissenschaftlichen her alle Möglichkeiten einer wirklich produktiven Forschung gegeben waren. Intensive Beschäftigung mit Knorpelforschung und Knorpeltransplantation, u.a. hatte ich an Schafen 160 Knorpel transplantiert und in unterschiedlichen Stadien untersucht.

Die Methode ist dann aufgrund des frühen Todes meines damaligen Chefs in Vergessenheit geraten und erst jetzt in den letzten 10 Jahren wieder populär geworden. Danach 4 Jahre orthopädische Ausbildung in der Ludwig Maximilian Universität bis zum Erreichen des Facharztes. Tränenden Herzens hatte ich damals entschlossen, die Wissenschaft sein zu lassen und mich niederzulassen. Ob dies eine gute Entscheidung gewesen war, weiß ich bis heute nicht so genau.