

»Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist´s: Reise, reise!«
Wilhelm Busch
(1832-1908)

»Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist´s: Reise, reise!«
Wilhelm Busch
(1832-1908)
REISEN UND HOBBIES
Alles zusammen hat mich in die Lage versetzt, mit einigen Freunden zusammen ein Bauernhaus in Emmering zu mieten, wo wir unsere Wochenenden verbracht hatten. Die Leute von damals (zu besten Zeiten waren es 24) sind heute noch beieinander und wirklich alle beruflich erfolgreich. Wir haben eigentlich jedes Jahr im Sommer die Sommersemesterferien von 3 Monaten genutzt, um schöne große Reisen zu machen. Die erste Reise ging an das Kaspische Meer zu einem Studienfreund, der mich in die Geheimnisse der islamischen Lebensführung eingeführt hat. Damals ging es mit dem Europabus 7 Tage von München nach Teheran. Auf der Rückreise wegen Geldmangel ab Istanbul per Anhalter über Athen und Italien. Ankunft in München mit 0,00 DM.
Die nächste Reise ging nach Indien und Nepal. Es war damals die billigste Art, über Land zu fahren und nach Nepal zu kommen und dort Trekking machen zu können. Wir waren übrigens zu diesem und auch zum späteren Zeitpunkt ziemlich die einzigen, die aus diesem Grund und nicht wegen des billigen Shits unterwegs waren.
Ansonsten war das damals eine sehr schöne Reise. Ich kaufte einen VW-Bus bastelte ein bisschen daran rum, und dann fährt man los, zusammenfassend damals 13.000 km, also hin und zurück 26.000 km. Tatsächlich ist auch der Sprit zu diesem Zeitpunkt extrem billig gewesen. Im Iran kostete ein Liter bester Sprit 3 Pfennig, so dass man schließlich die ganze Reise mit iranischem Benzin unterwegs gewesen ist. Man hat dafür ca. 3 Wochen gebraucht und hat dann sinnvollerweise in Indien den Bus oder Zug genutzt, weil man längere Strecken auf der Straße in Indien als Europäer nicht überlebte. Die Reise haben wir mit unterschiedlichen Routen über Südtürkei, Syrien, Iran abgewickelt.
Die anderen Male haben wir dann Reisen nach Südost-Asien unternommen, z.B. nach Bangkok und von da aus mit dem echten Orientexpress für damals sage und schreibe 25,00 Dollar im Firstclass-Service mit silbernen Besteck, silberner Vase, Tischdecke und gutem Essen. Heute zahlt man dafür, was ich gehört habe, 4.000,00 Dollar. Auch im Raffles Hotel in Singapur konnte man sogar als Student übernachten. Von da aus dann mit der Bahn quer durch Indonesien, Java, Bali und Lombok. Ich habe damals Bali noch zu einer Zeit kennengelernt, als es wirklich noch schön war. Da gab es kleine Hotels mit 8 bis 10 Zimmern, die hufeisenförmig angelegt waren. Die Hotels hießen Losman und kosteten zwischen 1 und 2 Dollar. Ich bin später wieder da gewesen und zufällig in dem selben Hotel gelandet, das wir seinerzeit als Neckermannabsteige zutiefst verabscheut hatten. Das war damals das einzige große Hotel. Mittlerweile ist Bali nicht mehr wiederzuerkennen und nur noch abstoßend.
Eine schöne Reise nach Zentralafrika haben wir 1972 unternommen. Von Kopenhagen nach Nairobi, von da nach Mombassa. In Mombassa haben wir uns eingebildet, wir könnten dort unter freiem Himmel campen. Wir haben erfreulicherweise eine alte englische Lady getroffen, die ein Armeezelt hatte und uns ausgeholfen hat. Daneben war ein Hotel für Neckermänner, wo wir jeden Abend die Reste vom kalten Buffet für umgerechnet eine Mark vernichten konnten. Von da aus mit dem Bus nach Uganda, damals noch unter Idi Amin. Wir sind dann zu den Muchison Falls in der Nähe der Quelle des weißen Nils. Dort gibt es einen wunderschönen Nationalpark. Wir haben auf der Karte ein Camp gesehen und haben uns aufgemacht. Das ging dann schon mal über 800 km mit Taxi mitten durch die Gegend bis zum Nil. Da muss man dann mit der Fähre hinüber. Da haben wir dann drüben gesehen, dass das dann doch nicht so ganz primitiv war und für uns unvorstellbare 240,00 Dollar am Tag gekostet hätte, so dass wir dann mit viel Not in den Unterkünften der Bediensteten schlafen durften. Dann sind wir zu den Mondbergen. Dort war die Stimmung relativ gespannt und die Leute extrem unfreundlich ,inklusive der dort lebenden Pygmäen, die uns mit Pfeil und Bogen ernsthaft in Schwierigkeiten gebracht haben.. Dann sind wir zurück nach Nairobi und sind mit dem sog. Quickbus-Service zur Äthiopischen Grenze gefahren. Der Bus hat sehr gute Reifen gehabt, so dass wir schon im Stadtgebiet von Nairobi 3, 4 Mal Reifenpannen hatten. Dazu musste erst mal Holz beschafft werden, das unterlegt wurde und dann wurde der Reifen ausgegraben und mit einem viereckigen Metall gelöst. So ging es dann 4 Tage lang bis zur Äthiopischen Grenze. Wir haben natürlich nichts zu Essen mitgenommen und unterwegs gibt es nur Massais und die verkaufen gar nichts. Wir hatten also 4 Tage wirklich nichts zu essen, und an der Grenze gab es ein einziges Hotel, das nur etwa 20 Sardinendosen hatte, die aber alle schon ziemlich aufgewölbt waren, was uns aber egal war. Das Ergebniss war entsprechend. Alle 8 waren wir sterbenskrank.
Von da aus wieder durch eine beeindruckende Landschaft durch Äthiopien nach Addis und dann zu Quellen des blauen Nils am Lake Tana. Aufgrund der Regenzeit viel Wasser und wirklich beeindruckende große und gänzlich unbekannte Wasserfälle. Dann ging es weiter auf abenteuerlichen Wegen über die Königsstadt Axum nach Somalia. Ich habe damals ein Nilpferdschild mitgenommen, das größer war als mein gesamter Rucksack und habe dies bis nach Hause geschleppt. Somalia war damals noch ziemlich italienisch. Man hat überall Espresso bekommen und Spaghetti und vor allem auch Melotti Bier. Von da aus mit der Bahn durch den total abgesoffenen Südsudan. Von Khartum mit der Eisenbahn in 2 Tagen durch die nubische Wüste. Die Nacht hat man auf dem Dach verbracht, im Zug war es wirklich nicht auszuhalten aufgrund des aufgewirbelten Sandes.
Endpunkt Wadi Halfa am Assuan Stausee.
Zu diesem Zeitpunkt war der Stausee noch nicht voll und insofern mußte man 12 km zurücklegen um bis zur Anlegestelle des Schiffes zu kommen, was man mit dem Taxi oder zu Fuß mit einem Rucksack von 20 kg in der Mittagshitze zurücklegte. Das Boot war ein Raddampfer aus britischer Zeit und parallel dazu festgemachte Viehtransporter, auf denen es sowohl Trinken und auch Essen nur auf Marken gab, die man hätte in Khartum kaufen müssen. Hatten wir aber nicht. Das hieß wieder mal 4 Tage Nulldiät (d.h. wir hatten ein Paket dieser englischen Salzkekse für 8 Personen. In Assuan angekommen mit der Bahn, dann noch am selben Tag nach Luxor, da haben wir dann unsere Esel- und Pferderitte gemacht und haben dann besucht was man besuchen muß. Das Gleiche in Kairo und hatten dann die Nase so voll gehabt, dass wir uns geleistet haben mit der Lufthansa zurückzufliegen. Auf dem Rückflug hat dann der Kapitän die Nachricht durchgegeben, dass das Attentat auf die Olympischen Spiele in München stattgefunden hat.
Dann musste ich zwangsläufig mein Staatsexamen machen, was mich ein Jahr Vorbereitung gekostet hat. Das Staatsexamen habe ich aber wirklich gut abgeschlossen. Damals waren das noch mündlichen Prüfungen, insgesamt 28 Stück, von denen ich immerhin 27 Stück mit sehr gut erledigen konnte. Die Doktorarbeit hatte ich auch schon. Dann noch eine schöne Abschlussfahrt in den Süden von Marokko und sämtliche Königsstädte und dann zurück über Portugal, Frankreich nach Schottland und wieder nach Hause.